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So teuer wird Ihre Krankenversicherung 2016

So teuer wird Ihre Krankenversicherung 2016 

Beiträge steigen: So teuer wird die Krankenversicherung 2016. Für die Versicherten der gesetzlichen Kassen wird es demnächst spürbar teurer. (Quelle: imago/Christian Ohde) 

Die zweitgrößte Krankenkasse Barmer GEK und weitere gesetzliche Kassen erhöhen vom kommenden Jahr an ihre Beiträge. Doch Versicherte können nach günstigeren Alternativen Ausschau halten. Ein Überblick.

Millionen Versicherte bekommen in der Weihnachtszeit unerfreuliche Post von ihrer Krankenkasse: Der Beitrag wird ab kommendem Jahr teurer. Viele gesetzliche Kassen erhöhen 2016 ihren Zusatzbeitrag. Grund sind höhere Ausgaben für Arzneimittel, Ärzte und Kliniken sowie hohe Kosten durch Reformen im Gesundheitswesen.


Die zweitgrößte Krankenkasse, die Barmer GEK, gab am Freitag bekannt, dass der Zusatzbeitrag um 0,2 Prozentpunkte steigt. Damit wird ein Gesamtbeitragssatz von 15,7 Prozent fällig. Die Nummer Drei, die DAK Gesundheit, erhöht den Zusatzbeitrag sogar um 0,6 Prozentpunkte. Der Beitrag dort steigt damit auf insgesamt 16,1 Prozent. Auch die Techniker Krankenkasse - mit 9,4 Millionen Versicherten die größte gesetzliche Kasse in Deutschland - hat bereits eine Beitragssteigerung von 0,2 Prozentpunkten beschlossen. Damit fließen 15,6 Prozent des Bruttolohns der TK-Mitglieder in die Krankenversicherung.

Im Schnitt, so haben Experten für die Bundesregierung errechnet, steigen die Beiträge zur Krankenkasse im kommenden Jahr um 0,2 Prozentpunkte. Damit ergibt sich ein Beitrag für alle Kassen von durchschnittlich 15,7 Prozent. Ein Durchschnittsverdiener mit 3000 Euro Bruttogehalt zahlt dann monatlich sechs Euro mehr.

So teuer wird Ihre Krankenversicherung 2016


Versicherte haben Sonderkündigungsrecht

Zunächst einmal müssen die Kassen ihre Mitglieder per Brief auf die Beitragserhöhung hinweisen. Sobald diese Post da ist, können Kunden ihr Sonderkündigungsrecht nutzen. Je nachdem, wie schnell die Kündigung bei der Versicherung eingeht, können Kunden dann frühestens zwei Monate später zu einer anderen Kasse wechseln.


Auf welche Aspekte Sie neben der Beitragshöhe außerdem achten sollten und wie ein Wechsel genau funktioniert, können Sie hier ausführlich nachlesen. Zudem hat das gemeinnützige Online-Verbrauchermagazin "Finanztip" einen Leitfaden erarbeitet, wie Verbraucher bei der Suche nach einer gesetzlichen Krankenkasse vorgehen können.
Die Tabelle zeigt, wie sich bei den 15 größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Zusatzbeiträge im kommenden Jahr verändern.

KrankenkasseAnstieg Zusatzbeitrag 2016 in ProzentpunktenGesamtbeitragssatz 2016 in Prozentgeöffnet in



Techniker Krankenkasse0,215,6bundesweit
Barmer GEK0,215,7bundesweit
DAK Gesundheit0,616,1bundesweit
AOK Bayern0,215,7Bayern
AOK Baden-Württemberg0,115,6Baden-Württemberg
IKK ClassicEntscheidung fällt am 21. Dezemberbundesweit
AOK Rheinland/HamburgfolgtHamburg, Landesteil Rheinland in Nordrhein-Westfalen
AOK Pluskeine Erhöhung14,9Sachsen, Thüringen
AOK Nordwest0,215,7Landesteile Westfalen und Lippe in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein
AOK Niedersachsenkeine Erhöhung15,4Niedersachsen
Kaufmännische Krankenkasse KKH0,315,8bundesweit
AOK Nordostkeine Erhöhung15,5Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
Knappschaft0,515,9bundesweit
AOK Hessen0,215,7Hessen
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland0,215,7Rheinland-Pfalz, Saarland 
 

 

So teuer wird Ihre Krankenversicherung 2016

Infos für Wechselwillige

Auch die nach eigenen Angaben unabhängige Service-Website krankenkassen.de bietet Informationen zum Wechsel an und listet alle Krankenkassen nach der Höhe ihres Zusatzbeitrags auf. Welche Kasse im kommenden Jahr am teuersten beziehungsweise günstigsten ist, stellt sich spätestens zum Jahresende heraus. Bis zum 31. Dezember müssen die Verwaltungsräte aller 123 Kassen über den Zusatzbeitrag 2016 entschieden haben.
Der GKV-Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen bietet ebenfalls einen Überblick über die Beitragssätze aller Kassen. Hier können Kunden auch sehen, ob die Kasse in Ihrem Bundesland verfügbar ist. Denn einige Kassen, wie etwa die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), sind nur für die Kunden in den jeweiligen Bundesländern geöffnet.
Grund war auch eine Systemumstellung. Bis Ende 2014 galt ein allgemeiner Beitragssatz von 15,5 Prozent. Seit Jahresbeginn setzt sich der Beitragssatz zur Krankenversicherung aus einem allgemeinen, festen Bestandteil von 14,6 Prozent sowie einem Zusatzbeitrag zusammen.

Zusatzbeitrag für Arbeitnehmer

Dieser Zusatzbeitrag wird ausschließlich von den Arbeitnehmern bezahlt und richtet sich nach ihrem Einkommen. Jede Krankenkasse kann individuell aufgrund ihrer Finanzlage den Zusatzbeitrag regelmäßig neu bestimmen. Der Beitragssatz der Arbeitgeber zur Krankenversicherung dagegen ist auf 7,3 Prozent gedeckelt. Das soll verhindern, dass steigende Gesundheitsausgaben die Lohnnebenkosten für die Unternehmen in die Höhe treiben.
Zur Systemumstellung 2015 setzten viele Kassen ihren Zusatzbeitrag so fest, dass der alte Einheitssatz von 15,5 Prozent knapp unterschritten oder genau getroffen wurde. Nun aber kommen teils drastische Erhöhungen.

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Beiträge fließen in Gesundheitsfonds

Die Beiträge aller 54 Millionen Mitglieder der gesetzlichen Kassen fließen in den Gesundheitsfonds. Daraus wird den Kassen dann wiederum Geld zugewiesen - die Höhe richtet sich unter anderem nach Alter und Geschlecht der Versicherten, zudem gibt es Zuschläge für bestimmte Krankheiten. Auch der Staat überweist Geld in den Gesundheitsfonds - allerdings viel weniger als ursprünglich veranschlagt. Zwischen 2013 und 2015 zahlte der Bund 8,5 Milliarden Euro weniger in den Gesundheitsfonds ein, als er laut Gesetz müsste. Weil der Staat also spart und die Kassen mit dem zugewiesenen Geld nicht auskommen, müssen die Versicherten ran.
Wie der Zusatzbeitrag steigt (Quelle: dpa)